Österreich gilt als Land der Wälder und als Land der innovativen Biomassetechnologien: In Österreich sind 4 Mrd. Hektar und damit knapp 50% des Bundesgebiets von Wald bedeckt. Fast 50% des inländischen Energieverbrauchs von erneuerbaren Energieträgern basiert auf Holzrohstoffen. Die Erzeugung von Fernwärme aus Biomasse hat sich in den vergangenen zehn Jahren etwa verdreifacht. Mehr als 20% aller Heizungsanlagen in Österreich basieren auf Biomasse (Holz). Zwei von drei Biomassekesseln in Fokusmärkten wie z.B. Deutschland kommen aus Österreich. Österreich hat damit die Innovationsführerschaft bei Biomassekesseln inne.
Im Jahr 2016 wurden in Österreich rund 15,3 PJ (900.000 t) Pellets verbraucht. Mittels biogener Brennstoffe konnten im Jahr 2016 rund 9,8 Mio. t CO2 Äquivalent eingespart werden. Die Biobrennstoffbranche konnte im Vorjahr einen Gesamtumsatz von 1,487 Mrd. € erwirtschaften, was in der Branche einen Beschäftigungseffekt von 17.486 Vollzeitarbeitsplätzen entspricht.
Im Jahr 2015 wurden auf dem österreichischen Markt 4.378 Pelletskessel, 3.177 typengeprüfte Stückholzkessel, 696 Stückholz-Pellets Kombikessel, 2.083 Hackschnitzelkessel, 1.773 Pelletsöfen, 5.468 Herde und 8.636 Kaminöfen verkauft. Durch die Wirtschaftstätigkeit im Biomassekessel- und – ofenmarkt konnte 2016 ein Umsatz von 757 Mio. Euro erwirtschaftet werden, was einen Beschäftigungseffekt von 3.162 Arbeitsplätzen mit sich brachte. (Quelle: Innovative Energietechnologien in Österreich, Marktentwicklung 2016, BMVIT).
Diese Steigerung der Anlagenzahl hat nicht zu einer Erhöhung der Emissionen geführt, im Gegenteil: Es ist ein Rückgang der Feinstaubemissionen aus Kleinfeuerungen zu beobachten. Moderne Biomassefeuerungen verursachen nur einen Bruchteil der Emissionen von alten Festbrennstofffeuerungen. Verantwortlich dafür ist die Optimierung der Qualität der Holzverbrennung, primär durch österreichische Hersteller von Öfen und Kesseln. Neben den Emissionen konnten auch die Wirkungsgrade der Anlagen deutlich verbessert werden. Seit der Jahrtausendwende sind Biomasse-Kessel mit einem Wirkungsgrad
von über 90 Prozent Standard. Österreichs Biomassekesselhersteller setzen mittlerweile 75% ihrer Produkte im Ausland ab. In Deutschland stammen 2 von 3 Biomassekesseln aus Österreich. Außerdem hat Österreich bei der Herstellung von Anlagen für die Pelletsproduktion eine führende Rolle am Weltmarkt inne. In Russland wurde im Jahr 2010 die größte Pelletieranlage der Welt von einem österreichischen Unternehmen geplant und gebaut. Auch die Errichtung der größten Anlage Nordamerikas aus dem Jahr 2011 wurde von einem österreichischen Unternehmen durchgeführt.
Quellen und weiterführende Informationen:
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Innovative Energietechnologien in Österreich - Marktentwicklung 2016, Markterhebung 13/2017, Peter Biermayr, Christa Dißauer, Manuela Eberl, Monika Enigl, Hubert Fechner, Kurt Leonhartsberger, Florian Maringer, Stefan Moidl, Christoph Schmidl, Christoph Strasser, Werner Weiss, Patrik Wonisch, Elisabeth Wopienka, Herausgeber: BMVIT, Datenbasis 2016
Österreichischer Biomasseverband
Landwirtschaftskammer Österreich
Ein gemeinsames Projekt des BMLFUW und Umweltbundesamt