Startup Hubs mit Climate Impact

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Autor: Alexander Kohl

Sie leiten seit Februar den Impact Hub Vienna, eine der zentralen Organisationen in Österreich für soziale und ökologische Innovationen. Was sind die genauen Aufgaben und Ziele des Impact Hub?

Jakob Detering: Wir vom Impact Hub sind der festen Überzeugung, dass eine nachhaltigere Gestaltung unseres wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens möglich ist. Auf dem steinigen Weg dorthin braucht es unternehmerischen Mut, neue Formen der sektorübergreifenden Zusammenarbeit und systemische Innovation. In all diesen Bereichen verstehen wir uns als Katalysator, Inkubator und Vernetzer. Dafür schafft der Impact Hub erstens an verschiedenen Standorten in Wien inspirierende Räume zum Arbeiten, Treffen, Lernen und Vernetzen. Zweitens begleiten und unterstützen wir eine Vielzahl wirkungsvoller Startups, Corporates, NGOs, öffentlichen Institutionen, Stiftungen etc. bei der Entwicklung und Umsetzung von effektiven sozialen und ökologischen Innovationen. Und drittens kuratieren wir lebendige sektorübergreifende Communities und Ökosysteme rund um zentrale gesellschaftliche Transformationsfelder wie z.B. die Energiewende, unser Gesundheitssystem oder Mobilität.

Können Sie uns Beispiele für soziale und ökologische Innovationen und Startup-Initiativen nennen, die aus dem Impact Hub hervorgegangen sind?

Hier könnte ich hunderte Beispiele geben. Wenn ich mich mal auf ökologisch-orientierte Startups fokussiere, würden mir spontan die beeindruckenden Ventures aus unserem Greenstart-Programm einfallen, wie z.B. das Startup “Uptraded”. Uptraded ist eine Kleidertausch-App, die das bewährte Swipe-and-Match-Prinzip von Dating-Apps mit den Mechanismen von Peer-to-Peer Secondhand-Plattformen kombiniert. Das Ziel ist es, die lineare Modeindustrie durch die Einführung eines Tools zur Zirkularisierung zu revolutionieren und damit Fast Fashion die Existenzberechtigung zu nehmen. Wir sind übrigens laufend auf der Suche nach neuen Initiativen. Aktuell suchen wir z.B. gemeinsam mit den Wiener Linien nach innovativen Lösungen für die Baustelle der Zukunft.

Vor allem mit dem „Climate Lab“ haben Sie große Ambitionen, etwas im Bereich des Klimaschutzes zu bewegen – was genau war die Idee dazu und wie ist der Status Quo?

Wir haben das Climate Lab im Herbst 2022 eröffnet und die Resonanz ist bisher überwältigend. Bereits über 150 Mitglieder aus allen Sektoren nutzen unsere Räume in der Spittelau regelmäßig, es finden laufende spannende Veranstaltungen im Climate Lab statt und wir begleiten zahlreiche Unternehmen in konkreten Innovationsprojekten zur Dekarbonisierung in ihren Wertschöpfungsketten. Ziel des Climate Lab ist es, gemeinsam, schneller und innovativer zur Klimaneutralität und in die Kreislaufwirtschaft zu gelangen. Dabei fokussieren wir uns auf die Sektoren und Industrien mit dem größten Hebel: Energie, Mobilität, Bauen und Wohnen. Gemeinsam mit unseren Mitinitiatoren und Partnern arbeiten wir insbesondere an den Themen und Herausforderungen, für die es dringend eine Zusammenarbeit braucht.

Viele betonen immer wieder einen Startup Trend in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Warum können sich gerade Startups sich diesen Themen offener und innovativer nähern?

Wir beobachten, dass es seitens der Startups – jährlich unterstützt der Impact Hub hier fast 200 direkt mit Leistungen, Programmen und Funding – inzwischen deutlich mehr Interesse an und auch Kapital für Unternehmen gibt, bei denen die gesellschaftliche, ökologische Wirkung im Vordergrund steht. Vor zehn Jahren war dieser Markt fast nicht existent und bestenfalls eine Nische. Inzwischen hat sich das glücklicherweise sowohl bei Gründer:innen als auch auf Seite der Investor:innen komplett geändert. In Zeiten, in denen die Dekarbonisierung unseres Wirtschaftslebens unumgänglich ist, können Startups aufgrund ihrer Agilität, Dynamik und Größe sehr schnell auf neue technologische, regulative und verhaltensökonomische Veränderungen reagieren. Dabei können sie auch für Großunternehmen und KMUs wichtige, innovationsfördernde Geschäftspartner auf ihrem Weg zur Klimaneutralität sein. Diese Art der Zusammenarbeit fördern wir ganz bewusst in unserer Community.

Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna

Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna

Jakob Detering ist ein international tätiger Sozialunternehmer, Organisationsentwickler und Unternehmensführer. Seit Februar 2023 ist er Geschäftsführer des Impact Hub Vienna, der zentralen Anlaufstelle für wirkungsorientierte Innovation in Österreich. Dort leitet er ein Team von mehr als 50 Mitarbeiter:innen. Zuvor hat Detering den Social Impact Award (SIA) über ein globales Franchisesystem zu einem der weltweit größten Communities junger Sozialunternehmer:innen aufgebaut. Detering ist zudem als Universitätsdozent tätig, ist Mitglied im Management Board der World Summit Awards und Berater des ersten Impact-Investing-Fonds in Österreich.

Jakob Detering, Geschäftsführer des Impact Hub Vienna
Foto: Impact-Hub-Vienna

Jakob Detering

Geschäftsführer des Impact Hub Vienna

Gemeinsam, schneller und innovativer zur Klimaneutralität und in die Kreislaufwirtschaft gelangen.
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