Neues Wasserstoff-Forschungszentrum in Wels

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Experten sind sich sicher, dass der Ausbau von grünem Wasserstoff dazu beitragen wird, die von der EU beschlossene Klimaneutralität zu erreichen. Aktuell herrscht noch ein großer Informationsmangel zum Energieträger Wasserstoff und seinen Technologien. Deshalb braucht es Forschung und Entwicklung, um den Ausbau von H2-Technologien voranzutreiben. Die Stadt Wels hat nun mit der Fakultät für Technik und Angewandte Naturwissenschaften der Fachhochschule Oberösterreich ausgezeichnete Voraussetzungen, die oberösterreichische Industrie bei der Umsetzung zu unterstützen und eine treibende Rolle in der H2-Forschung zu spielen.
Andreas Rabl (Bürgermeister Wels), Martin Oberndorfer (Welser Stadtrat für Wirtschaft und Wissen) und Johann Kastner (Vizepräsident FH Oberösterreich) bei der Bekanntgabe der Welser Wasserstoff-Pläne schauen in die Kamera und halten den Daumen nach oben.
Andreas Rabl (Bürgermeister Wels), Martin Oberndorfer (Welser Stadtrat für Wirtschaft und Wissen) und Johann Kastner (Vizepräsident FH Oberösterreich) bei der Bekanntgabe der Welser Wasserstoff-Pläne. (Foto: Stadt Wels)
„Das neue Wasserstoff-Forschungszentrum in Wels ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung unserer Stadt“, sagt der Welser Bürgermeister Andreas Rabl.
Foto: Stadt Wels

Das neue Wasserstoff-Forschungszentrum in Wels wird zum Teil in den Räumlichkeiten der Fachhochschule Oberösterreich Campus Wels – die gleichzeitig auch Trägerin des neuen Forschungszentrums sein wird – untergebracht. Den Kern des neuen H2-Forschungszentrums bildet eine rund 600 Quadratmeter große, multifunktionale H2-Forschungs- und Testanlage mit modernster Laborausstattung. Der inhaltliche Fokus liegt auf treibhausgasintensiven Branchen, wie Papier und Druck, chemische und pharmazeutische Erzeugung, Metallerzeugung und -bearbeitung sowie Verarbeitung mineralischer Rohstoffe. Außerdem sollen Firmen und Institutionen aller Art dabei unterstützt werden, klimaneutrale Gase – wie grünes H2 – einzusetzen oder Komponenten dafür zu entwickeln. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Analyse von Werkstoffen und Komponenten zur Speicherung, Messung und zum Transport von H2 und anderen Gasen. Die FH OÖ forscht am Campus Wels bereits seit einigen Jahren an der Weiterentwicklung von grünen Wasserstoff-Technologien. So haben Studenten ein Liegerad mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb entwickelt, ein System mit großem Zukunftspotenzial. Ebenso wurde an einem neuen Verdichter für Wasserstoff gearbeitet, bei dem Verdichtung und Speicherung gleichzeitig ablaufen. Seit Oktober 2022 ist zudem eine eigene Professorin für Wasserstofftechnologie am Campus Wels tätig. Studenten der Fachhochschule können künftig nicht nur im neuen Forschungszentrum mitarbeiten, sondern dort auch Praktika absolvieren oder Diplomarbeiten zum Thema Wasserstoff verfassen.

 

„Das neue Wasserstoff-Forschungszentrum in Wels ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung unserer Stadt“, sagt der Welser Bürgermeister Andreas Rabl. Insgesamt werden von 2023 bis 2025 sechs Mio. Euro in die Infrastruktur und den Aufbau investiert. Die Stadt Wels beteiligt sich an den Kosten. Ein Teil des Wasserstoff-Forschungszentrums kann damit bereits im Herbst 2023 in Betrieb genommen werden. „Wels soll ein Zentrum der Wasserstoffforschung werden“, betont auch Martin Oberndorfer, Welser Stadtrat für Wirtschaft und Wissen. „Im Herzen der Stadt werden internationale Wissenschaftler, Studierende und Unternehmen Hand in Hand die Entwicklung dieser Zukunftstechnologie vorantreiben.“ Ab 2024 sollen kooperative Forschungsprojekte der FH OÖ Wels mit externen Forschungseinrichtungen und Firmen durchgeführt werden. Im Bereich Wasserstoff-Technologie wird bereits an verschiedenen Universitäten und in zahlreichen Unternehmen Österreichs geforscht. Bislang gibt es allerdings nur ein einziges österreichisches Wasserstoff-Forschungszentrum in Graz. Mit Wels kommt nun ein zweites hinzu.

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