Wasserstoff als Schlüssel der Energie-Ökologisierung

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Autor: Alexander Kohl

Alexander Trattner, Leiter der außeruniversitären Forschungseinrichtung HyCentA Research GmbH im Gespräch mit Ecotechnology.at über die Zukunft der Wasserstoffnutzung in Österreich.

Wie sehen Sie als Leiter der Grazer Forschungseinrichtung HyCentA die Wasserstoff-Zukunft für Österreich? Welche Technologien und Anwendungen werden sich in nächster Zeit durchsetzen?

Alexander Trattner: Dass die Wasserstofftechnologie ein Schlüsselelement beim Erreichen des Klimaneutralitätsziels ist, steht mittlerweile außer Frage. Mit Wasserstoff als Energieträger ist erneuerbare Energie immer dann verfügbar, wenn man sie braucht. In der Industrie wird Wasserstoff für chemische Prozesse und Hochtemperaturprozesse benötigt. Auch im Mobilitätssektor entstehen neue Bereiche, zum Beispiel im Schwerlastverkehr und in der Schifffahrt. Wasserstoff ist der Schlüssel zur Ökologisierung all dieser energieintensiven Prozesse.

Was sind die Vorteile von Wasserstoff?

Wasserstoff erfordert geringere Infrastrukturanpassungen – z.B. bei Bestandspipelines – und ist potenziell kostengünstiger als der Transport von Strom. Etwa zwei Drittel der in Europa verbrauchten Primärenergie werden unterirdisch über Leitungen transportiert. In Zukunft wird ein Großteil unserer Energie immer noch über Pipelines kommen, aber es wird grüne Energie in Form von Wasserstoff sein. In Österreich bietet sich auch eine Dezentralisierung und Regionalisierung an, die lokale Wertschöpfung schafft. Vom Bau und Betrieb der Anlagen bis hin zur Wartung entstehen da zahlreiche neue und hochwertige Green Jobs.

In welchem Stadium befindet man sich generell in Österreich in punkto Wasserstoffnutzung?

Österreichische Unternehmen, Forschungsinstitute und Universitäten leisten seit Jahren grundlegende Forschungs- und Entwicklungsarbeit in diesem Feld. Es sind alle Stadien zu finden von der Grundlagenforschung, über anwendungsorientierte Forschung, über seriennahe Entwicklung bis hin zur Demonstration und den dauerhaften großtechnischen Einsatz. Es nehmen auch Demonstrations- und Umsetzungsaktivitäten stark zu – beispielsweise die Vorzeigeregion WIVA P&G, gefördert durch den Klima- und Energiefonds. Parallel laufen dazu viele Forschungsaktivitäten, um die nächste Generation an verbesserten Wasserstofftechnologien vorzubereiten.

Portrait von DI Dr. Alexander Trattner, Geschäftsführer HyCentA Research GmbH
DI Dr. Alexander Trattner, Geschäftsführer HyCentA Research GmbH (Foto: HyCentA)

Dr. Alexander Trattner

Geschäftsführer
HyCentA Research GmbH

Vom Bau und Betrieb der Anlagen bis hin zur Wartung entstehen durch Wasserstoffnutzung zahlreiche neue und hochwertige Green Jobs
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Dr. Alexander Trattner ist seit 2015 technischer Direktor und hat mit November 2018 die Leitung der HyCentA Research GmbH, Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung zu Wasserstofftechnologien, übernommen. Er leitet dort das Team bestehend aus 54 Forschenden. Alexander Trattner hat seine Dissertation im Jahr 2015 an der Technischen Universität Graz abgeschlossen, dort koordinierte er seit 2009 zahlreiche nationale und internationale Forschungsprojekte, war mehrere Jahre in der Lehre für Thermodynamik tätig und ist Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen und Buchautor.

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