Wichtiger Branchenaustausch beim 10. BMLUK Green Tech Summit Online

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Der erste BMLUK Green Tech Summit des Jahres 2025 fand am 7. Mai wieder als Online-Meeting statt. Erneut trafen sich zahlreiche Unternehmer:innen und Experten:innen, um sich über die neuesten Entwicklungen der Branche und im BMLUK zu informieren und sich gemeinsam auszutauschen.
10. BMLUK Green Tech Summit Online
© GTV, BMLUK

In einer Umfrage zu Beginn des Online-Treffens zeigte sich, dass die hervorragenden Wirtschaftszahlen der vergangenen Jahre in der Umwelttechnikbranche derzeit nicht erreicht werden – etwa 20 Prozent der Anwesenden prognostizierten sogar eine sinkende Marktentwicklung. Die meisten Unternehmen fokussieren sich nun vor allem auf die Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen (68%) und hoffen auf positive Impulse der nationalen Gesetzgebung (ebenfalls 68%).

SC DI Christian Holzer (BMLUK) betonte in seinen Begrüßungsworten die „Wichtigkeit dieser Veranstaltung für den gemeinsamen Austausch der Wirtschaft und des öffentlichen Sektors“. So könne der Branche bestmöglich geholfen werden und gemeinsam an jenen Stellschrauben gedreht werden, an denen aktuell Herausforderungen bestehen, so Holzer.

Danach lieferte DI Volker Schaffler (BMIMI) in seinem Vortrag „Neuer FTI-Pakt Österreich“ ein Update zur Forschungsebene der Umwelttechnik und Kreislaufwirtschaft. „Wir wollen mit dem FTI-Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft und Produktionstechnologien vor allem das Ökosystem stimulieren und konnten bereits zahlreiche gute Lösungen erwirken“, sagte Schaffler. Ein großes Thema sei auch der Bereich „Menschen in der Forschung“: Auch im Umwelttechniksektor erkenne man die Entwicklung einer Triple Transition, also einer digitalen, grünen und auch sozialen Transformation. Der Fachkräftemangel zeige auf, dass man sich weiter der wichtigen Rekrutierung von ausgebildetem Personal widmen müsse, um die Leistungsfähigkeit auch im Bereich der Umwelttechnik- und Erneuerbaren-Energie-Branche zu erhalten, so Schaffler.

Martin Popowicz vom Green Tech Valley gab daraufhin Einblick in erste Ergebnisse der F&E&I-Bedarfserhebung im Umwelttechnikbereich. In dieser Untersuchung sollen Bedarfe und Beiträge zur Ableitung effizienter Förderstrategien für F&E&I-Vorhaben identifiziert werden. „Die größten Herausforderungen für die Unternehmen lassen sich aktuell vor allem im regulatorischen Bereich, sowie der schwächelnden Konjunktur ausmachen“, berichtet Popowicz. Chancen im F&E&I-Bereich würden die Unternehmen im Bereich der Forschungsförderung und bei Kooperationen mit Institutionen erkennen – die wichtigsten Entwicklungsfelder liegen dabei im Energiesektor, wie etwa bei Energiemanagementsystemen, Energie- und Wärmespeichern sowie Wasserstoff-anwendungen.

Umwelttechnik-Wirtschaft mit hoher Krisenresilienz

Nach dem Einblick in die Forschungslandschaft zeigte Dr. Alexander Kaufmann vom Industriewissenschaftliches Institut (IWI) mehrere Handlungsempfehlungen aus den Ergebnissen der Studie „Österreichische Umwelttechnikwirtschaft 2024“ auf. „Grundsätzlich zeigt die Umwelttechnik-Wirtschaft gemäß der Studie (Datenbasis 2023) ein gesundes, kontinuierliches und auch überdurchschnittliches Wachstum und vor allem eine hohe Krisenresilienz“, betonte Kaufmann. Dies sei vor allem in der aktuell schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage von hoher Tragweite. Im Untersuchungszeitraum (2019-2023) steigerte sich dieser Wirtschaftszweig um 4,4 Prozent real, während das BIP in Österreich im selben Zeitraum nur um 0,6 Prozent wuchs. Dennoch wurden auch hier bereits erste Anzeichen von Beeinträchtigungen dieser positiven Entwicklung genannt, ausgelöst durch die erstarkende internationale Konkurrenz oder gesamtökonomischer Unsicherheiten. Besonders wichtig sei gemäß Studienergebnissen nun die Beibehaltung einer stabilen öffentlichen Nachfrage, die effiziente Abwicklung von Bewilligungen und die Unterstützung im Export. „Die Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft und Industrie ist dabei eine wichtige gesamtpolitische Aufgabe, die natürlich auch letztlich für die Umwelttechnik relevant ist“, so Kaufmann. Vordringliche Themen seien dabei die Minimierung von Kosten in den Bereichen Arbeit und Energie.
Wettbewerbsfähigkeit stehe generell im Fokus für die Regierungsarbeit der kommenden Jahre, betonte auch Mag. Sylvia Vana (BMWET), die einige industrie- und standortstrategische Positionen der aktuellen Arbeit im BMWET und BMIMI skizzierte. „Leistung soll sich wieder lohnen und die Produktivität unserer Wirtschaft und Industrie zunehmen – dazu fokussieren wir in den kommenden Jahren besonders auf Schlüsseltechnologien für Österreich, die verstärkt gefördert werden sollen“, sagte Vana. Auch die Umwelttechnik und Kreislaufwirtschaft spiele in diesem Bereich selbstverständlich eine wichtige Rolle, neben Materialforschung, KI, Microelektronik und vielen weiteren Top-Trends. Die Umsetzung der Energiewende und die Transformation der Industrie stehe dabei über allem, betonte Vana. Erste Meilensteine zur Forcierung der Schlüsseltechnologien sollen bereits in den kommenden Monaten vorgestellt werden, eine umfassende Industriestrategie werde bis Ende des Jahres präsentiert – dabei seien auch eine Fachkräfteoffensive und Maßnahmen zur Entbürokratisierung zu erwarten.

Wertvolle Inputs durch BMLUK Green Tech Summit

Nach den Inputs der Expert:innen aus den Ministerien diskutierten die Teilnehmenden in Breakout-Rooms zu den jeweiligen Themen weiter. Dabei wurden zahlreiche Impulse der anwesenden Umwelttechnik-Geschäftsführer:innen und -Manager:innen aufgenommen. So wurde beispielsweise die Wichtigkeit der Wärmewende – neben der Stromerzeugung – betont sowie der Aufbau einer gesicherten, unabhängigen Versorgungsinfrastruktur. Auch der Wunsch zur Ausarbeitung und Unterstützung in internationalen Fokusregionen, wie dem Markt in Indien, wurden im Plenum aufgeworfen und diskutiert. Abschließend wurden die von den Unternehmensvertreter:innen vorgeschlagenen Maßnahmen zur Förderung der Anwendung und Verbreitung von Umwelttechnologien priorisiert.  

Generell zeigte sich auch bei diesem BMLUK Online Green Tech Summit erneut, wie wichtig gerade in herausfordernden Situationen die Interaktion zwischen Wirtschaft und öffentlichen Institutionen ist. Dies betonte auch DI Andreas Tschulik (BMLUK) bei seinen Schlussworten: „Mit dem Format des BMLUK Green Tech Summits liefern wir der Politik enorm wertvolle Inputs direkt aus der Branche, um den Umwelttechniksektor zielgenau und effektiv unterstützen zu können. So können wir in dieser wirtschaftlich herausfordernden Situation gemeinsam an einem Strang ziehen, um wieder in eine Wachstumsphase zu kommen.“

Downloads Präsentationen:

Volker Schaffler (BMIMI):
Neuer FTI-Pakt Österreich

Martin Popowicz (GTV):
FEI-Bedarfserhebung

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