Notwendige Wärmewende im Gebäudesektor

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Austria Email behauptet sich seit vielen Jahrzehnten im international hart umkämpften Heizungs- und Wärmemarkt. Was ist das Erfolgsgeheimnis Ihres Unternehmens?

Martin Hagleitner: Austria Email besteht seit 170 Jahren, und hat den Zerfall der Monarchie, zwei Weltkriege und mehrere Krisen überlebt. Die Produkte sind heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Wärmewende im Gebäudesektor. Von Wärmepumpen aller Bauarten über Brauchwasserwärmepumpen bis zu smarten Elektro-Warmwasser- und Fernwärmespeichern „Made in Austria“ – wir können mit Stolz sagen: An unseren Lösungen zur effizienten Nutzung erneuerbarer Energie führt kein Weg vorbei. 

Wie entwickelt sich der aktuelle internationale Heizungsmarkt für Austria Email und wie passen Sie ihre Strategien an volatile Märkte und geopolitische Herausforderungen an? 

Die Auftragslage im Jahr 2025 signalisiert eine Tendenz zur Erholung. Am heimischen Markt präsentiert sich Austria Email robust und in Deutschland sowie in ausgewählten Exportmärkten können wir ein Wachstum verzeichnen. Unsere Systemkompetenz, die internationale Aufstellung sowie die Abdeckung von vielfältigen Energie- und Gebäudeformen verleihen dem Unternehmen Resilienz. Gleichzeitig konzentrieren wir uns intensiv auf unsere eignen Gestaltungsmöglichkeiten, um uns der Konjunkturschwäche entgegenzustellen: Wir fokussieren auf Effizienzsteigerungen, Marktdurchdringung, Digitalisierung und Innovationen. Zudem informieren wir Konsument:innen konkret darüber, was ein Heizungstausch an Gewinn bzw. Betriebskostenersparnis bringt und schaffen Aufmerksamkeit für den Beitrag der Haushalte zum Schutz von Lebensraum und Klima. 

Der private Konsum und die Bereitschaft für Investitionen zeigt sich immer noch gedämpft – vor allem auch am Heimmarkt in Österreich. An welchen Stellschrauben könnte gedreht werden, um die Investitionsdynamik zu beleben? 

Die Dekarbonisierung von Gebäuden bietet insgesamt viel Potenzial. Bis zu zwei Drittel der Heizungs- und Warmwasseranlagen im Gebäudebestand sind ineffizient und überaltert – das zeigt, wie enorm das Sparpotenzial für die heimischen Haushalte ist. Den Österreicher:innen bereitet die Teuerung bei der Haushaltsenergie zunehmend Sorgen, und vielen wird bewusst: Eine klimafreundliche und sparsame Heizung trägt maßgeblich dazu bei, dass die Betriebskosten sinken. Hier wirkt die Neuauflage der staatlichen Förderung per November 2025 nun wieder als finanzieller Anreiz für den Heizungstausch. Damit zeigt sich: Die wirksamsten Stellschrauben zur Steigerung der Investitionsfreude der Konsument:innen sind Planungssicherheit, ein spürbarer Nutzen und klare Orientierung. Unser Land braucht angesichts der wirtschaftlichen Situation – Stichwort Rezession und Inflation – aber insgesamt strukturelle Antworten und Maßnahmenpakete, die Ressort- und Bundeländer-übergreifend mehrere Brennpunkte gleichzeitig lösen. 

Welche Maßnahmen könnten das konkret sein? 

Ein bundesweites „Reformpaket Sanierungsoffensive“ könnte zum Beispiel als budgetschonender Turbo für Klima, Wohnraum, Beschäftigung sowie Green Tech-Innovationen und -Investitionen wirken. Mit einem praxistauglichen Maßnahmen-Mix sowie flankierenden Reformen im Wohnrecht, Mietrecht und im Steuerrecht, funktioniert eine solche Offensive budgetneutral, ohne neue Belastungen für die Bürger:innen. Die erzielten Effekte sind unter anderem leistbares Wohnen, Steigerung der Auslastung von Betrieben, Impulse für die Bau- und Gebäudebranche, der Erhalt von Arbeitsplätzen sowie Fortschritte bei der Energiewende und das Vermeiden von Milliarden-Strafzahlungen an die EU. Gleichzeitig profitiert der Staat von einer Konjunkturbelebung und höheren Steuereinnahmen – und die notwendige Wärmewende im Gebäudesektor könnte weiter angekurbelt werden. 

Portrait Martin Hagleitner Austria Email AG
© Austria Email AG | APA-Fotoservice, Martin Hörmandinger

Martin Hagleitner

CEO Austria Email AG

„Ein bundesweites ‚Reformpaket Sanierungsoffensive‘ könnte als budgetschonender Turbo für Klima, Wohnraum, Beschäftigung sowie Green Tech-Investitionen wirken.
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Martin Hagleitner, gebürtiger Vorarlberger, ist in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften wirkte er im Außenministerium an den Vorbereitungen zum EU-Beitritt Österreichs mit. Später sammelte er Berater- und Managementerfahrung bei Booz Allen Hamilton und als Österreich-CEE Geschäftsführer des Malik Management Zentrums St. Gallen. Seit 2010 trägt Martin Hagleitner die unternehmerische Verantwortung für die Austria Email AG. Unter seiner Führung hat sich das Traditionsunternehmen zu einem Systemanbieter im Bereich energieeffizienter Speicher- und Heizungstechnik entwickelt. Für die französische Groupe Atlantic SA leitet Hagleitner zudem als Konzerngeschäftsführer sieben Beteiligungen der DACH-Region.

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