CCES: Kreislaufwirtschaft als Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit

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Im Rückblick auf den Circular Carbon Economy Summit 2025 wird erneut die große Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft und Industrie klar vor Augen geführt.
Gernot Wagner beim CCES 2025 - Foto: Karl Satzinger
© Karl Satzinger

Am 4. und 5. November versammelten sich führende Akteur:innen der Industrie, Wissenschaft, Politik und Verwaltung im Palais Niederösterreich in Wien zum Circular Carbon Economy Summit (CCES). Ziel war es, die Perspektiven einer zukunftsorientierten Umstellung auf regenerative Rohstoffe von CO über Biomasse bis zur Kreislaufwirtschaft aufzuzeigen und gemeinsam Lösungen für eine klimaneutrale, ressourcenschonende Güterproduktion zu diskutieren.

Der CCES firmierte dabei als Plattform für den Transformationsprozess der Güterproduktion in Österreich und Europa. Im Zentrum standen nicht nur Chancen wie neue Wertschöpfung, Resilienz und Innovationskraft sondern auch mögliche Risiken: etwa Arbeitsplatzverlust, Wertschöpfungsabwanderung und die Auswirkungen auf Klimaschutz- und Umweltziele. Indem nationale und internationale Best-Practice Beispiele präsentiert wurden, zeigte der Summit auf, wie Unternehmen sich als wettbewerbsfähige, resiliente Vorreiter der Defossilisierung positionieren können und damit die wirtschaftliche Bedeutung des Wirtschaftsstandorts Österreich sichern.

Highlights der Veranstaltung

Wir haben schon heute wertvolle Nischen besetzt, die Österreich und EU große Chancen für die Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit darbieten. Gerade aber die Kreislaufwirtschaft ist einer dieser Potenzialbereiche, der künftig einen echten Wettbewerbsvorteil ausmachen kann“, eröffnete Gernot Wagner (Columbia Business School) den diesjährigen CCES mit Blick auf die Schlüsselrolle der Kreislaufwirtschaft für Europas Industriestandort.

Bernadette Kamleitner (WU Wien) betonte danach in ihrer Keynote: Wir müssen vom Sollen ins Wollen kommen und unseren gesellschaftlichen Wandel und unser nachhaltiges Konsumverhalten nicht nur als Pflicht, sondern als Motiv empfinden.“ Damit stellte sie den Mindset-Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft verstärkt in den Mittelpunkt.

Die Wissenschaftlerin des Jahres 2024, Sigrid Stagl (WU Wien), mahnte in ihrer Keynote am Beginn des zweiten CCES-Tages zur Reflexion: Innovation ist gut, aber wir sollten uns nicht nur auf Innovation, sondern auch auf Exnovation konzentrieren und darüber nachdenken, was wir nicht mehr brauchen und uns nicht mehr guttut.“ Ihre zentrale Botschaft: Der Rückbau fossiler Strukturen und die günstigere Verfügbarkeit von Sekundärrohstoffen seien entscheidend für eine echte Kreislaufwirtschaft.

Thomas Jakl (BMLUK) führte in diesem Zusammenhang die große zukünftige Bedeutung von wirkungsvollen Product-as-a-Service Lösungen aus: Wenn eine gereinigte Fläche und nicht das verkaufte Putzmittel als Geschäftsmodell dient, ist der Herstellende aus ökonomischem Interesse dazu angehalten, den Einsatz seines Produktes möglichst effizient, nachhaltig und langlebig zu gestalten. Und damit kann Kreislaufwirtschaft letztlich auch mit ökonomischem Erfolg verbunden werden.“ Er wies zudem auf die wachsende Bedeutung natürlicher und kreislauffähiger Materialien hin etwa Holz als Schlüsselmaterial einer zirkulären Bioökonomie.

Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (BMWET) betonte dabei die industriepolitische Dimension: Wir müssen in Österreich produzieren und dabei wettbewerbsfähig bleiben können. Die Bereitstellung und Kreislaufführung von Rohstoffen ist dabei eine echte Chance für mehr Resilienz und Unabhängigkeit für unsere Industrie und Wirtschaft.“ Mit dem Transformationsfonds unterstütze die Regierung die Industrie auch auf ihrem Weg saubere Energielösungen und zirkuläre Systeme zu integrieren zugleich würden Genehmigungen und Behördenwege zusehends beschleunigt.

Abschließend stellte Bernd Vogl (Geschäftsführer Klima- und Energiefonds) die Bedeutung von Praxisprojekten heraus: Wir forschen nicht nur, sondern setzen auch direkt in die Tat um in Leuchtturmprojekten und Demonstrationsanlagen. Österreich hat schon viele erfolgreiche Use Cases hervorgebracht. Nun ist es wichtig, unsere innovativen Kräfte im Land noch mehr zu bündeln und im Sinne einer Circular Economy zusammen zu kooperieren und diese gemeinsam weiterzuentwickeln.“

Resilienzfaktor und Zukunftschance

Der Circular Carbon Economy Summit 2025 bot ein umfassendes Bild zu den großen Herausforderungen und Chancen, vor denen die Güterproduktion steht: Industrial Symbiosis, intelligente Logistik, Kreislaufwirtschaft als Enabler innovativer Wertschöpfung, Biomasse, CO-Recycling all das wurde diskutiert und mit konkreten Beispielen hinterlegt. Für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Politik wurde deutlich: Die Umstellung auf regenerative Rohstoffquellen ist kein reines Umweltprojekt, sie ist eine strategische Wettbewerbsfrage. Wer frühzeitig handelt, Prozesse neu denkt, Wertschöpfungsketten vernetzt und zirkuläre Geschäftsmodelle entwickelt, sichert nicht nur ökologische Ziele, sondern verschafft sich auch wirtschaftlichen Vorsprung“, so Thomas Timmel, Geschäftsführer des Veranstalters BioBASE. Kreislaufwirtschaft werde damit zum Wettbewerbsvorteil, Resilienzfaktor und zur Zukunftschance für den Wirtschaftsstandort Österreich. 

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