Entsprechend der aktuellen Mikrozensusbefragung 2011 (STATISTIK AUSTRIA, 2013) fühlten sich 40 % der ÖsterreicherInnen über 15 Jahre – also ca. 2,8 Mio. Personen – in ihrer Wohnung durch Lärm gestört. Das Ausmaß der Lärmstörung ist damit ähnlich hoch wie bei der Erhebung im Jahr 2007.
Lärmbekämpfung ist in Österreich eine sogenannte Querschnittsmaterie und wird jeweils im Zusammenhang mit anderen Verwaltungsangelegenheiten wahrgenommen, es gibt kein allgemeines Gesetz zum Schutz vor Lärm. Aus diesem Grund finden sich im österreichischen Recht zahlreiche Bestimmungen über Lärmemissionen und -immissionen. Je nach Rechtsmaterie liegt auch die Zuständigkeit bei unterschiedlichen Behörden.
Mit der Umgebungslärmgesetzgebung ist europaweit ein wichtiger Schritt für die Lärmbekämpfung gesetzt worden. Die strategischen Lärmkarten bilden eine wichtige Basis für den Lärmschutz in Österreich.
Ziel der Umgebungslärmrichtlinie ist, "... Umgebungslärm soweit erforderlich und insbesondere in Fällen, in denen das Ausmaß der Belastung gesundheitsschädliche Auswirkungen haben kann, zu verhindern und zu mindern und die Umweltqualität in den Fällen zu erhalten, in denen sie zufrieden stellend ist."
Auf laerminfo.at werden Informationen über Lärmschutz zur Verfügung gestellt. Die Lärmkarten zeigen dabei das Ausmaß der Belastung entlang hochrangiger Verkehrsinfrastruktur und in Ballungsräumen und sind Grundlage für die Aktionsplanung. Den zuständigen Behörden (bmvit, bmwfw, bmlfuw) ist die Information über die lokale Lärmsituation und die Steigerung des persönlichen Lärmbewusstseins besonders wichtig.
Als Lärmquelle hat die Bedeutung des Verkehrssektors leicht abgenommen, er ist jedoch nach wie vor dominierender Verursacher von Lärm. Die Nennung von Pkw als Lärmquelle ist zurückgegangen, demgegenüber steht jedoch, dass einspurige Kfz sowie der Schienen- und Flugverkehr häufiger genannt wurden. Bei den anderen Lärmquellen zeigte sich, dass Störungen durch Baustellen abgenommen, Störungen durch Nachbarschaft und Lokale jedoch zugenommen haben.
Der Anteil der in Österreich durch Fluglärm belästigten Personen weist eine starke regionale Abhängigkeit auf. Während der österreichweite Anteil bei rund 6 % der von Lärm Betroffenen liegt, geben in der westlichen Obersteiermark und im südlichen Wiener Umland immerhin 28 % bzw. 23 % der durch Lärm belasteten EinwohnerInnen den Flugverkehr als Ursache der Lärmstörung an (STATISTIK AUSTRIA 2013).
Quellen und weiterführende Informationen:
Umweltbundesamt: http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/laerm/laermschutz/
10. Umweltkontrollbericht: http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltkontrolle/2013/ukb2013_08_laerm.pdf
Initiative Lärminfo des BMNT: http://www.laerminfo.at/
Ein gemeinsames Projekt des BMLFUW und Umweltbundesamt